Gesamtwirtschaftliche Entwicklung: Gefangen zwischen Gewinn-Preis und Lohn-Preis-Spirale?

Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung: Sind KMU gefangen zwischen Gewinn-Preis- und Lohn-Preis-Spirale?

Ja – so die Erkenntnis aus der Diskussion mittelständischer Unternehmer:Innen mit der Hochschule Darmstadt beim Runden Tisch Lieferketten & Preiskalkulation am 27. April 2023. Gerade KMU stehen in voller Abhängigkeit der Lieferketten, Marktentwicklungen, Fachkräfte, etc., haben aber als einzelnes Unternehmen keinen echten Einfluss. Erst recht nicht in volkswirtschaftlicher Hinsicht.

Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass die derzeitige Inflation ihre Ursachen in den Krisen der vergangenen Jahre findet (Corona, Krieg, Energiekosten) nicht aber in höherer Geldmenge. Die Folge davon ist, dass große Lebensmittelhersteller die Gelegenheit genutzt haben, ihre Preise zu erhöhen (sogenannte Mitnahmeeffekte). Es wird auch beobachtet, dass Konzerne in Zeiten von Rohstoffknappheit ihre produzierten Waren vorrangig mit Blick auf die erzielbare Marge verkaufen, was sich ebenfalls negativ auf die Preisentwicklung auswirkt. Während der Diskussion wurde auch die Auswirkung des Sparverhaltens der Bevölkerung und der Lohnentwicklung in Krisenzeiten auf die Preisentwicklung thematisiert. Insgesamt sollte dies politische Entscheidungsträger dazu veranlassen, Teile der Preisentwicklung staatlich zu regulieren, wie dies beispielsweise bereits bei der Diskussion um weltmarkttaugliche Energiepreise geschieht.

Die Unternehmer:Innen diskutierten auch die Auswirkungen dieser Themen auf ihre jeweiligen Unternehmen, die je nach Branche und Unternehmen natürlich unterschiedlich ausgeprägt sind. Es wurden verschiedene Lösungsansätze vorgestellt und diskutiert. Es war interessant zu erkennen, wie eng alles auf unternehmerischer Ebene miteinander verwoben ist und welche Rolle die Diskussion über Fachkräftemangel und Lohnentwicklung im Kontext der Preisentwicklung für die KMU spielt.

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