Chance auf Zukunft

Darmstadt vergibt sich und damit SüdhessenChance auf Zukunft

Leserbrief Karsten Daugill, Darmstädter Echo

Erfolgreiche Unternehmen setzen auf Diversität, Unternehmenskultur, gesunde Altersdurchmischung und Führungskompetenz. Ganz anders sieht es in den deutschen Verwaltungen und damit auch hier in der Region aus. Egal ob Stadt- oder Landentwicklung, Mobilität, Sozial- und Kulturpolitik, Entscheidungen werden hierzulande immer noch von weißen, älteren Herren getroffen. So ist es seit jeher auch in Darmstadt; selbst die Landräte der südhessischen Landkreise passen in dieses Raster.

Das macht nachdenklich, gerade im Hinblick auf die Zukunftsperspektiven unserer Region. 50+ entscheidet basierend auf Lebens- und Berufserfahrung. Völlig normal. Ich gehöre selbst dazu. Aber wollen wir so unsere Zukunft gestalten?

Bei der Darmstädter OB-Wahl im nächsten Jahr, immerhin dem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zentrum Südhessens, sind gerade einmal zwei Frauen unter den 12Bewerber*Innen. Warum ist das so? Wollen oder dürfen Frauen nicht? Trauen sie sich nicht? Wählt man sie nicht? Innerparteiliche Machtspiele? Vielleicht hat ja jemand eine Antwort darauf. Ich bin davon überzeugt, wir brauchen keine Frauenquote. Es muss selbstverständlich sein, dass jede Funktion mit der passenden Personenkompetenz besetzt ist, ganz gleich ob männlich, weiblich oder divers. Aber was wir brauchen, sind neue, frische, junge und empathische Ideen –und dazu die passenden Kandidat*innen.

Ein kleiner Trost, immerhin zwei der Bewerber auf das Amt des Stadtoberhaupts der Wissenschaft- und Digitalstadt Darmstadt, sind (erst) Anfang 30. Alle anderen sind älter als 50 Jahre. Darmstädter*Innen – traut euch. Mehr Mut! Bis Januar habt Ihr noch die Chance, der Zukunft Darmstadts und der Region Südhessen eine echte Perspektive zugeben.

Nach oben scrollen

Der Karriere-Kick Darmstadt 2024